Marcel Hirscher und Lucas Braathen kehren im kommenden Winter in den Ski-Zirkus zurück und starten unter neuer Flagge. Auch der Norweger Henrik Kristoffersen kann sich einen Nationenwechsel vorstellen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Der Norweger Henrik Kristoffersen lebt seit Jahren in Salzburg und wird in diesem Jahr seine österreichische Freundin heiraten.
- In einem Interview schliesst er einen Nationenwechsel nicht aus. Allerdings benötige er zuerst einen Pass. Im kommenden Winter werde er sicher noch für Norwegen antreten.
- Kristoffersen spricht auch über das Comeback von Marcel Hirscher, dem er einiges zutraut.
Nach fünf Jahren gibt Marcel Hirscher ein Comeback im Ski-Zirkus. Der achtfache Gesamtweltcupsieger wird allerdings nicht mehr für Österreich antreten sondern, für die Niederlande. Auch Lucas Braathen wird nach einem Jahr Pause in den Weltcup zurückkehren. Der 24-Jährige wird neu für Brasilien auf Punktejagd gehen anstatt wie früher für Norwegen.
Nun lässt Henrik Kristoffersen aufhorchen. In einem Interview mit dem «ORF» sagt er, dass er auch schon über einen Nationenwechsel von Norwegen zu Österreich nachgedacht habe. Die Hürden in seinem Fall sind allerdings etwas höher als bei seinen Rivalen, da beide Elternteile aus Norwegen stammen.
Allerdings ist Österreich Kristoffersens Wahlheimat und in diesem Jahr wird er seine langjährige Freundin Tonje Barkenes heiraten, mit der er einen Sohn hat. Und so sagt er auf einen allfälligen Nationenwechsel angesprochen: «Ja, warum nicht. Zuerst würde ich aber meinen österreichischen Reisepass benötigen.»
Und weiter: «Ich bin Norweger, aber ich bin auch ein bisschen ein Österreicher. Falls es eine Möglichkeit sein sollte, dass ich mit einem rot-weissen Rennanzug fahren kann, dann sage ich nicht nein.» In der kommenden Saison werde er aber weiter «mit etwas blau im Rennanzug» antreten.
Kristoffersen über das Comeback von Hirscher
Bis zu Hirschers Rücktritt im Jahr 2019 lieferten sich die beiden heisse Duelle. Seit 2022 fährt Kristoffersen für Hirschers Skimarke Van Deer. Vom Comeback seines Chefs und langjährigen Weggefährten erfuhr er dennoch nicht viel früher als der Rest der Welt. «Er hat mich am Abend angerufen, dass am Morgen was in die Zeitung kommt. Ich habe zuerst an eine Veränderung in der Firma gedacht.» Hirscher habe ihn dann aber in seine Comeback-Pläne eingeweiht. Kristoffersen gibt zu, dass er «schon sehr überrascht» gewesen sei.
Und was traut der 29-Jährige Hirscher noch zu? «Wir haben vergangenes Jahr viel Slalom-Training absolviert. Er ist nicht langsam und hat nichts verlernt, so viel ist sicher. Mit seiner Qualität hat er sicher kein Problem, dass er in die Top 30 fährt.» Zunächst muss Hirscher aber erst noch bei kleineren Rennen Punkte sammeln, damit er überhaupt im Weltcup starten darf. Diese Hürde dürfte allerdings nicht allzu gross sein.
Der Norweger traut Hirscher nämlich deutlich grössere Würfe zu. «Wenn er wieder Rennen gewinnt oder auf dem Podest steht, würde es mich nicht überraschen.» Die anderen Athleten seien «bestimmt ein bisschen nervös».